Die Mobilfunkfrequenzen der fünften Generation, 5G, versprechen Gigabit-Geschwindigkeiten, Latenzen im einstelligen Millisekundenbereich und eine hohe Zuverlässigkeit. Um diese Versprechen einhalten zu können, müssen Mobilfunkbetreiber und unterstützende IT-Dienstleister wie QCT einen grundlegend anderen Ansatz derIT-Infrastruktur verfolgen. Mike Yang, Präsident von QCT, hat zu diesem Thema einen Artikel geschrieben, der in der Fachzeitschrift Funkschau am 09. November 2018 (Printversion, Ausgabe 21) veröffentlicht wurde.
Die Grundlage für einen neuen Ansatz in der IT-Infrastrukur bilden laut Mike Yang Technologien wie Software Defined Networking und Network Function Virtualization. Diese ermöglichen Netzwerkelemente wie Radio Access Network und Evolved Packet Cores und laufen dann auf kommerziellen Standard-IT-Geräten wie Servern, Speichersystemen und Netzwerk-Switches. Eine solche grundlegende Änderung bietet Mobilfunkbetreibern mehrere geschäftliche Vorteile:
- Die Hardware für Standard-IT-Geräten ist kostengünstiger als eine zweckgebundene und hochspezialisierte Telekommunikationsinfrastruktur
- Einsparungen helfen Betreibern, ihre 5G-Dienste wettbewerbsfähig anzubieten und dennoch profitabel zu gestalten
- Es bieten sich neue Möglichkeiten für Mobilfunkbetreiber, die gesamte Infrastruktur für eine bessere Ressourcenverteilung zu nutzen und dadurch die Bandbreitenkosten des Internetzugangs zu reduzieren
- Eine virtualisierte Infrastruktur eröffnet Mobilfunkbetreibern mehr Optionen zur Verwaltung und Koordinierung des Datenverkehrs
- Es besteht die Möglichkeit, Anwendungen anzubieten, die vom Netzwerk-Slicing profitieren, z.B. IoT-Anwendungen oder vernetzte Fahrzeuge
- Die Virtualisierung ermöglicht es, dass Rechenressourcen näher an den Netzwerkrand rücken. Dies erhöht die Anwendungsleistung und kann die Datenlast im Kernnetzwerk reduzieren.
Mobilfunkbetreiber arbeiten auf Hochtouren für die Umsetzung von 5G
Einige Mobilfunkbetreiber wie Deutsche Telekom, Telefónica und Orange haben bereits daran gearbeitet, Teile ihrer 4G-Netze zu virtualisieren. Dieser Schritt half ihnen, Kosten zu senken und die Flexibilität ihrer 4G-Netze zu erhöhen. Doch genauso wichtig ist es, dass sie durch die infrastrukturelle Veränderung und ihre daraus resultierende praktische Erfahrung gleichzeitig den Grundstein für 5G gelegt haben.
Gleichzeitig finden sich immer mehr gemeinnützige Organisationen, darunter ETSI (European Telecommunications Standards Institute) und andere „Open Communities“ zusammen, um die Komplexität der virtualisierten Architektur zu lösen und auf eine Standardisierung hinzuarbeiten.
Erfolgsfaktoren einer neuen Architektur
Unabhängig davon, ob die virtualisierte Infrastruktur gehostet wird oder sich im Rechenzentrum des Mobilfunkanbieters befindet – sie muss über besondere Funktionen und Eigenschaften verfügen. Anbieter streben nach Flexibilität, um Lösungen verschiedener Hersteller zu kombinieren. Somit können sie ihre Geschäftsanforderungen erfüllen und ihre Netzwerkarchitektur erstellen.
„Nur eine solide Infrastruktur mit einer vollständig integrierten vertikalen Lösung, von Network Function Virtualisation bis hin zur physischen Hardware, bildet eine solide Grundlage für die vielseitigen Anforderungen von Edge Computing“, so Mike Yang, President von QCT.
Das Fazit für QCT
Die Quintessenz ist, dass der Aufbau eines mobilen, virtualisierten Netzwerks von Standard-IT Geräten nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es muss immer noch so zuverlässig sein wie eine traditionelle, zweckgebundene Telekommunikationsinfrastruktur. Gleichtzeitig muss es die Flexibilität bieten, die Mobilfunkbetreiber von einer softwaredefinierten Architektur erwarten. So gilt auch hier die allgemeingültige Regel: Die Wahl des Anbieters beziehungsweise IT-Partners ist entscheidend für Erfolg oder Misserfolg eines Mobilfunkanbieters.